22.06.22

Älteres Ehepaar am Meer

Schlaf im Alter

Der Schlaf beim Älterwerden:

Der Körper wird weniger belastbar, die Haut fängt an zu falten. Doch nicht nur der Körper passt sich an, auch der Schlaf verändert sich.

Wir Menschen haben oft das Bild vom Älterwerden, dass sich der Körper verändert, man schwächer wird, man mehr Erholung benötigt und das Zubettgehen einfacher wird. Tatsächlich aber, verändert sich auch der Schlaf im Alter gravierend und so haben Einflüsse, wie der Wechsel vom Berufsleben in die Rente oder gesundheitliche Sorgen Auswirkungen auf den Schlaf und die dazugehörigen Phasen.


Im Alter verlängern sich die Wachphasen

Die wohl größte Veränderung findet ab etwa dem 40. Lebensjahr statt. Hier sagt man, nimmt man etwa eine Minute pro Jahr an Zeit zu, die man nachts wach liegt. Vergleicht man einen Teenager mit einem 65-Jährigen, kann man durchaus eine Differenz in der Wachzeit im Bett von bis zu 1,5 Stunden feststellen.


Wer länger als 30 Minuten wach liegt hat nicht automatisch eine Einschlafstörung

Oftmals benötigen gerade Menschen, die 60 und mehr Jahre alt sind länger, um einzuschlafen. Dies ist nicht unnatürlich sondern eher ein biologischer Prozess an den man sich gewöhnen muss. Viele neigen dazu, direkt zu Medikamenten zu greifen, doch diese wirken bei altersbedingten Änderungen des Schlafes nicht wirklich. Zum Hausarzt gehen ist erst wirklich empfehlenswert, wenn dieses Problem größer wird und die Tagesbefindlichkeit stört.


Wie viel Schlaf ist im Alter notwendig?

Pauschalisieren kann man das tatsächlich nicht. Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse. So gibt es auch im Alter Menschen, die länger und Menschen, die kürzer schlafen. Man unterscheidet in Kurz- und Langschläfer. Kurzschläfer schaffen es aus minimalem Schlaf optimale Leistung zu bekommen für den Tag und Langschläfer benötigen meist etwas mehr Regenerationszeit, was in keinem Fall bedeutet, dass sie unproduktiver sind. Oftmals entsteht tagsüber eine gewisse Müdigkeit und gewöhnlicher Weise lässt der Alltag Pausen zu, weshalb viele auf einen Mittagsschlaf zurückgreifen. In der Sicht von Medizinern ist ein Mittagsschlaf nicht unbedingt unratsam, dennoch sollte man darauf achten, dass dieser nicht länger als 30 Minuten beträgt, da man sonst in die Tiefschlafphase fällt und das Gehirn deutlich länger braucht, um nach dem Erwachen wieder leistungsfähig zu sein.


Die Vorbereitung des Schlafs ist essentiell für die notwendige Erholung

Wann man schlafen geht hängt auch davon ab, was für ein Chronotyp man ist und welchen Rhythmus der eigene Körper hat. (Mehr zu den Chronotypen erfährst du in diesem Artikel!) Welcher Chronotyp man ist erlernt man durch den Alltag, beachten sollte man aber, dass sich der Chronotyp auch ändern kann. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass man in jüngeren Jahren eher ein Lerche war und sich nun aber zur Eule entwickelt. Man sollte den Schlaf also nicht erzwingen, weil man an ein anderen Rhythmus gewohnt war.

Der Fernseher ist ein beliebtes Einschlafmittel in deutschen Haushalten. Auch er ist an sich keine Hürde für ein gutes Einschlafen. Laptops und Smartphones hingegen sollten vermieden werden, denn sie strahlen Blaulicht aus und dieses senkt den Melatonin-Spiegel, welcher dem Körper vermittelt es sei Tag.

Die richtige Matratze ist unfehlbar. Zwar ist es ein Mythos, dass ältere Menschen eine weichere Matratze benötigen, dennoch ist es wichtig ein Produkt zu nutzen, welches individuell für den jeweiligen Körper angepasst ist. Eine passende Matratze, die genau das kann, findest du hier!

Die richtige Ernährung und Bewegung spielt auch im Alter eine Rolle. So sollte man darauf achten, vor dem unmittelbaren Schlaf den Körper nicht zu sehr zu beanspruchen und ein Auge auf die Mahlzeiten besonders vor der Bettzeit setzen. Besonders für Menschen ab dem 60. Lebensjahr ist es wichtig, auch Mittags genügend zu trinken, denn der Körper neigt dazu, in dem Alter schneller auszutrocknen, was unmittelbar Einfluss auf die Energie und die Erholung hat.


Welche Schwierigkeiten können auftauchen?

Schlafprobleme entwickeln sich bei Männern und Frauen anders. Während Männer, besonders ab einem Alter von 50 Jahren, unter der sogenannten REM-Schlaf-Verhaltensstörung leiden, verlieren Frauen in den Wechseljahren die Östrogene, welche den Schlaf stabilisieren und nächtliche Atemausfälle vorbeugen, und erfahren deshalb vermehrt Schlaflosigkeit und vereinzelt auch Atemaussetzer.

Auch Medikamente wie Blutdruck- oder Cholesterinsenker verschlechtern den Schlaf und einige Medikamente können sogar für Albträume sorgen.

Der Übergang vom Berufsleben in die Rente ist ebenfalls eine Hürde, denn er ermöglicht zwar gewöhnlich etwas mehr Ruhe, dennoch ist es eine gravierende Änderung in dem Alltag eines Menschen und ändert das gewöhnliche Umfeld und die Interaktion mit sozialen Kontakten. Körperlich und auch Seelisch muss sich der Mensch erst einmal an dieses andere Leben gewöhnen, was viel Energie beansprucht. Sorgen für gewisse Dinge bleiben ebenfalls und bereiten Schwierigkeiten für den freien Schlaf, vielleicht nicht mehr dieselben, wie als Jüngerer Mensch oder mit kleineren Kindern, aber dafür für Krankheiten, die Enkelkinder oder die Sorge um die Familie.

Der Schlaf untergeht eine natürliche Änderung. Genauso, wie man sich dem alternden Körper anpasst, muss man es auch mit dem Schlaf tun. Oftmals ist es eine recht ungewohnte Situation ein neues Schlafverhalten zu erleben, doch ist dies keineswegs negativ oder zwangsläufig schädigend - viel mehr der Verlauf des Lebens.