28.09.22

Kleinkind liegt ausgestreckt in einem Bett

Frühaufsteher, Langschläfer?

Frühaufsteher, Langschläfer, Lerche, oder Eule?

Wie würdest du dein Schlafverhalten und Energielevel am Morgen beschreiben? Ein Blick in den Bereich der Chronobiologie hilft, um das eigene Verhalten besser zu verstehen.


Was bedeutet Chronobiologie und was hat diese mit meinem Schlaf zu tun?

Chronobiologie ist ein Fachgebiet der Biologie, das sich mit zeitlichen Gesetzmäßigkeiten von biologischen Organismen und Systemen auseinandersetzt. Kurz gesagt: Man beschäftigt sich mit wiederkehrenden Abläufen und Regelmäßigkeiten, welche man biologische Rhythmen nennt. Der Schlaf des Menschen ist durch den Schlaf-Wach-Rhythmus eines der wohl gängigsten Beispiele der Chronobiologie.


Welche drei Chronotypen gibt es?

Die gängigsten sind die “Eule” und die “Lerche”. Tatsächlich aber gibt es aus medizinischer Sicht auch noch den Misch-Chronotyp; einige Wissenschaftler unterscheiden sogar in vier verschiedene Typen. Maßgebend für den Typ ist die sogenannte innere Uhr.

Die Lerche: Die Lerche ist der sogenannte Morgentyp. Er ist morgens sehr aktiv, kommt schnell aus dem Bett und beginnt den Tag mit viel Energie. Abends schläft er schnell beim Fernsehschauen ein, Abendausflüge und Veranstaltungen überlebt er meist nur mit Mühe. Falls es doch mal etwas länger wird, entstehen dem Lerchen Morgens oft Probleme, denn die innere Uhr weckt den Körper wie gewohnt zu einer frühen Zeit, was wiederum den Schlaf bricht. Ein Tipp für den Lerchen an der Stelle: Setze morgens eine Sonnenbrille auf, da diese dem Auge Licht nimmt und so dem Körper eine längere Dunkelphase ermöglicht.

Die Eule: Die Eule trifft auf das Bild eines typischen Teenagers zu. Abends bis in die Nacht wach, sehr produktiv und morgens nicht aus dem Bett zu bekommen. Die Eule hat es traditionell in der Arbeitswelt etwas schwerer, denn die innere Uhr ist noch im Schlaf, aus dem Bett quält sie sich trotzdem. Auch Frühstücken kann problematisch werden, denn der gesamte Körper, inklusive der Verdauung ist eigentlich noch in der Pause. Spätschichten, Partys oder abendliche Sportaktivitäten fallen der Eule weitaus leichter als der Lerche.

Der Misch-Chronotyp: Dieser liegt irgendwo zwischen der Eule und der Lerche. Er kann sich oft sehr gut in beide Extrema einfinden und variiert so in seiner Bestleistung und Bedürftigkeit.


Was entscheidet den Chronotypen?

Die innere Uhr ist ausschlaggebend für den Chronotypen und sie ist genetisch festgelegt. Schon im Mutterleib entwickelt sie sich.


Was ist die innere Uhr?

Die sogenannte innere Uhr ist der Bestimmer im Körper, wann bei einem Menschen zu welchem Zeitpunkt die Schlafphase eintritt. Wir alle, geschlechter- und altersunabhängig, haben einen Rhythmus wenn es darum geht, wann wir wach werden und wann wir einschlafen. Dieser Rhythmus bestimmt auch, ob wir Frühaufsteher oder eine Nachteule sind. Die innere Uhr an sich, ist ein Taktgeber, welcher aus einem Nervenzell-Knoten besteht, dem suprachiasmatischen Kern, der sich im Gehirn hinter der Nasenwurzel befindet. Er liegt an einer Stelle direkt über der Kreuzung von den beiden Augen kommenden Sehnerven und verarbeitet, ob es dunkel oder hell ist. Diese innere Uhr legt fest, wann unser Körper und Geist in Bestform arbeiten können, wann physische Veränderungen stattfinden und wann der Verdauungsapparat auf Nahrung eingestellt ist.


Nicht nur Chronotypen bestimmen unseren Schlaf, sondern auch die Typen unseres Schlafes

Man unterscheidet zwischen Lang- und Kurzschläfern. Ein Langschläfer ist nicht gleich ein unproduktiver Mensch und ein Kurzschläfer nicht automatisch ein erschöpfter Mensch. Hingegen sollte man den langen Schlaf unterstützen, denn er ermöglicht einem Langschläfer eine hohe Leistungsfähigkeit, die durch zu wenig Schlaf gemindert werden kann. Ein Kurzschläfer schafft es, den Schlaf so zu minimieren, dass seine Leistung maximiert ist. Auch hier spielt die innere Uhr eine Rolle und bestimmt den Schlafbedarf des Menschen mit. Wie viel man benötigt, ist bei jedem Menschen unterschiedlich, allerdings ändert sich das Bedürfnis an Schlaf kontinuierlich. So brauchen Kinder gewöhnlich mehr Schlaf als Erwachsene.


Unser heutiges Leben widerspricht oft der inneren Uhr

Wir haben als Menschen einen Körper, der sehr individuell ist und durch die angeborenen Chronotypen sich in eine gewisse Richtung entwickelt, wenn es zu Bedürfnissen des Körpers kommt. In der heutigen Welt allerdings, entwickelt sich alles sehr schnell, Menschen müssen sich anpassen und Fortschritt findet konstant statt. Rücksicht auf die jeweiligen Chronotypen wird kaum mehr genommen, was bedeutet man arbeitet aktiv gegen die innere Uhr und demnach kontraproduktiv zum Körper. Folgen können Stress, Depressionen, Schlafmangel, Stoffwechselstörungen oder Herz-Kreis-lauferkrankungen sein, wenn kein passender Ausgleich stattfindet.


Den Alltag an die innere Uhr anpassen kann unterstützend zu einer besseren Lebensqualität beitragen

100 Prozent mit der inneren Uhr zu leben ist fast undenkbar. Dennoch kann man gewisse Stellschrauben stellen, um diese zu unterstützen und dem Körper etwas mehr Freiheit zu geben.

Dazu gehören unter anderem: Die Ernährung, der richtige Zeitpunkt für körperliche Aktivitäten und für die Lichtexposition, und das richtige Umfeld für einen störfreien Schlaf.

Um einen gesunden und unterstützenden Schlaf zu gewährleisten und dem Körper die verdiente Erholung zu geben, unabhängig von dem Chronotypen, ist eine gute Matratze ratsam.